Bücher, Aufsätze
Allerdings spielt Magnesium auch eine maßgebliche Rolle im Energiestoffwechsel – die Zelle kann ohne Magnesium "Energie" (ATP) weder synthetisieren, noch haltbar machen. Denn Magnesium komplexiert ATP und überführt es so in die nutzbare Form. Darüber hinaus kann eine Vielzahl an Enzymen im Energiestoffwechsel nur mit Magnesium funktionieren. Drum wird Magnesium beispielsweise immer wieder mit dem Kohlenhydratverwertungsdefekt, der Diabetes und Insulinresistenz, assoziiert. (Q) Und genau das senkt die Krampfneigung des Muskels. Kennen wir von der Totenstarre. Wenn keine Energieproduktion mehr stattfindet in den Zellen, wird die Leiche starr. Sowas kann uns in Form von Myogelosen (lokale Muskelverhärtungen) passieren; im Rücken kann das sehr schmerzhaft sein, oder ... z. B. in Form von Krampfneigung der Skelettmuskulatur. Doch darum soll es gar nicht gehen. Denn aufgrund der Tatsache, dass Magnesium an über 500 enzymatischen Reaktionen beteiligt ist, könnte man ein riesiges Buch über nur diesen Mineralstoff und seine Bedeutung für uns schreiben. Bedeutung hat aktuell, im kaltnassen Spätjahr, eher die Infektprävention. Könnte wichtig werden für uns und für diejenigen, die keine Langzeitfolgen einer ... du weißt schon ... -Infektion haben wollen. Man sollte vorher vielleicht wissen, dass lt. Nationaler Vezehrsstudie II, alt und dank Fragebogen ungenau in der Kalkulation, rund 30 % der Deutschen die empfohlene Tagesmenge an Magnesium nicht zuführt. Darüber hinaus findet man einfach keine Studie, in der tatsächlich mal gemessen wurde in Deutschland. Lediglich einmal wurde vor 20 Jahren eine Studie von der Uni Hohenheim mit 16.000 deutschen Probanden durchgeführt (Q). Die Autoren setzten den Serum Cut-off bei 0,76 mmol/L. Würde man so einen Cut-off heutzutage wählen? Kommt ein bisschen drauf an. Die Forschung zeigt klar, dass ein optimaler Serum-Magnesiumspiegel bei etwa 0,85 mmol/L liegt (Q). Man sollte sich vor Augen führen, dass der Serum-Spiegel für Magnesium eine Art Tanknadel darstellt, die verzögert reagiert, da lediglich 1 % des Magnesiumbestands extrazellulär, also z. B. auch im Blut vorkommt. Der Rest liegt in den Geweben. Wenn also jemand mit einem Wert von 0,75 mmol/L durch die Gegend läuft, dann kann man davon ausgehen, dass es in den Zellen schon ganz schön sch... verbesserungswürdig aussieht. Umgekehrt zeigt ein angenehmer Pegel von 0,85 mmol/L an, dass die Gewebe langsam durchaus schön gefüllt sind mit Magnesium. Wer es ganz genau wissen will, kann natürlich z. B. im Vollblut messen, das ist dann etwas genauer. Doch zurück zum Thema. Magnesium und Infektionen. Untererforscht. Offenbar haben auch Forscher lange geglaubt, Magnesium nimmt man nur bei Wadenkrämpfen nach dem Joggen. Eine Forschergruppe hat sich neulich mal getraut und genauer nachgesehen und fand doch prompt heraus, dass ein bestimmter Rezeptor auf T-Zellen – jene Immunzellen, die virusbefallene- und Tumorzellen vernichtet – auf Magnesium angewiesen ist, um zu funktionieren. (Q) Mit weitreichenden Folgen: "Ein ausreichender Magnesiumspiegel, der über LFA-1 erkannt wird, führt zu einer überlegenen Leistung pathogen- und tumorspezifischer T-Zellen." Und als Folge seien "niedrige Serummagnesiumwerte in Zusammenhang mit schlechteren Ergebnissen bei der Krebsimmuntherapie" assoziiert. Oh! Denn, eine Krebsimmuntherapie nutzt ja gerade körpereigene Immunzellen, um den Krebs zu besiegen. Doch das ist nicht alles. So konnte vor etwa 10 Jahren in einem eleganten Experiment gezeigt werden, dass Menschen, die genetisch bedingt niedrige Magnesium-Werte in ihren Zellen und damit auch in ihren Immunzellen aufweisen, auf zytotoxischen T-Zellen und natürlichen Killerzellen (NK) einen Mangel eines bestimmten Proteins haben, mit Hilfe dessen diese Immunzellen z. B. alte, kranke oder virusinfizierte Zellen erkennen können. Diese Menschen seien z. B. wesentlich anfälliger gegenüber EBV und Lymphomen – eine Magnesiumergänzung in diesen Menschen erhöht den Zellspiegel an Magnesium und stellt die Funktion der Immunzellen weitestgehend wieder her. Sensationell, oder? Diese Studie war übrigens im renommierten Fachmagazin Science veröffentlicht. Also... ein bisschen ernst darf man die Ergebnisse schon nehmen. Doch das ist immer noch nicht alles. Forscher haben in einer anderen Studie, die ebenfalls in einem renommierten Fachmagazin – Journal of Experimental Medicine – publiziert wurde, herausgefunden, dass der T-Zell-Rezeptor, der Antigene von z. B. Viren erkennt, für seine Signalweiterleitung in den Immunzellen Magnesium benötigt. Tiere, die in diesem Experiment einem Magnesiummangel ausgesetzt waren, erkrankten sehr viel schwerer an Influenza A und zeigten eine sehr viel schwächere T-Zellantwort. Heißt, ohne Magnesium funktionieren T-Zellen offenbar wesentlich schlechter. "Somit reguliert Magnesium direkt das aktive Zentrum spezifischer Kinasen während der T-Zell-Reaktionen, und die Aufrechterhaltung einer hohen Magnesiumkonzentration im Serum ist wichtig für die antivirale Immunität bei ansonsten gesunden Tieren." Also... was soll man dazu noch sagen, außer: Ist dein Magnesiumwert hoch genug? Zeitschrift für orthomolekulare Medizin Nr. 3/2023
News von Edubily, Chris Michalk vom 28.11.2022
Magnesium in der Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Update 2013
Magnesium von Dr. Carolyn Dean
mp3-auschnitt aus dem Seminar >Bewegung Ernährung Denken< von Dr. Ulrich Strunz 2009
"Die erstaunliche Wirkung von Magnesium" ein Buch von Ana Maria Lajusticia Bergasa (1989)
Magnesium - Neue Erkenntnisse & Anwendung im Alltag von Paulus Weckerle und Birgit Frohn (2009)
Das Magnesiumbuch von Dr. Barbara Hendel